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Jargon

Wenn für den Gesprächspartner unverständliche Fachausdrücke benutzt werden, um diesen zu verwirren, und/oder um sich als besonders gebildet darzustellen.

Ein Beispiel schönsten Juristenkauderwelschs:

Prima vista kann in casu von einem Haftungsanspruch aus culpa in contrahendo ausgegangen werden.

Was hier wohl gesagt werden sollte: da ist ganz offensichtlich schon beim Vertragsabschluss etwas schiefgegangen. Und während man das auch nicht unbedingt ganz so umgangssprachlich-flapsig ausdrücken muss, gibt es auch keinen Grund, es absichtlich so schwülstig und unverständlich zu sagen wie in dem Beispiel.

Dabei ist unerheblich, ob die Motivation für den überbordenden Gebrauch von Latein und von passiven Satz­­kon­­struk­­tionen war, das Gericht oder den eigenen Klienten zu beeindrucken, oder ob so von Schwächen in der eigentlichen Argumentation abgelenkt werden sollte.

Beschreibung

Der Gebrauch von Jargon ist nicht in jedem Fall ungerechtfertigt: Berufsgruppen, Sportler, Subkulturen oder Milieus haben häufig spezifische Ausdrücke, welche die Kommunikation innerhalb dieser Gruppen einfacher machen. Niemand würde z.B. von einem Segler verlangen, anstatt von „Halse“ zu sprechen, zu sagen: „wenden, mit dem Wind von hinten“.

Solche Fachausdrücke haben auch einen wichtigen sozialen Effekt, da sie dazu dienen können, um sich als Mitglied einer Gruppe – zum Beispiel die der Seeleute – zu erkennen zu geben, bzw. um zwischen In- und Outsidern unterscheiden zu können. Anders gesagt, diese können sowohl zur effizienteren Kommunikation, als auch zur Gruppenidentifikation sinnvoll sein.

Zu einer unfairen Diskussionstaktik wird der Gebrauch von Jargonausdrücken dagegen, wenn man versucht, sich damit einen Vorteil zu verschaffen, indem man sich selbst als besonders „gebildet“ und als vermeintlichen „Experten“ darzustellen versucht (Autoritätsargument, falsche Autorität und Selbstüberhebung).

Eng verwandt damit ist die Strategie, Jargon zu benutzen, um Mitdiskutierende oder das Publikum zu verwirren, also Aussagen absichtlich so zu formulieren, dass diese nicht oder falsch verstanden werden.

Siehe auch

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