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Alternative Fakten

Das Vorbringen von Behauptungen, die allgemein anerkannten Fakten wider­­­­sprechen, ohne dass hinreichende Beweise vorgelegt werden, welche diese belegen.

Als Beispiel dient hier eine Behauptung, die so oder so ähnlich vor allem in der Anfangsphase der Covid-19 Pandemie oft zu hören war:

Es gibt überhaupt keinen Covid-19-Virus, die vielen Toten sind eine Lüge.

Auch wenn auch Experten sich irren können und es nicht völlig ausgeschlossen werden kann, dass sich praktisch alle Krankenhäuser und Gesundheitsämter in der Welt verschworen haben, und falsche Zahlen zu den Todes­­fällen mitteilen, ist das doch ein eher unrealistisches Szenario. Wer eine solche Behauptung auf­­stellt, sollte besser auch sehr gute Beweise vorlegen, die seine Position stützen.

Werden solche abstrusen „Fakten“ ohne oder mit deutlich unzureichender Beweisführung in den Raum gestellt, dient dies gewöhnlich dazu, das Publikum zu verwirren, da es für Außenstehende oft nicht so ein­­fach zu er­­kennen ist, welche Position denn nun tatsächlich die Faktenlage auf seiner Seite hat (anders gesagt: welche tatsächlich wahr ist).

Andere Namen

  • Lügen

Namensherkunft

Der Begriff „alternative facts“ wurde in dem hier aufgeführten Sinn zuerst von Kellyanne Conway, der da­­ma­­ligen Beraterin des US Präsidenten Donald Trump gebraucht, um eine umstrittene Behauptung des Presse­­sprechers Sean Spicer zu rechtfertigen. Diese Behauptung bezog sich auf die Zahl der Teilnehmer der In­­au­­gu­­ra­­tions­­feier des Präsidenten und war objektiv eine Lüge.

Beschreibung

Es gibt ver­schied­ene Defi­ni­tionen des­sen, was ein „Fakt“ ist, allen ge­mein ist je­doch, dass der Be­griff sich auf etwas be­ziehen muss, was nach­weis­bar in der Reali­tät der Fall ist. Eine Aus­sage, die nicht die Re­ali­tät be­schreibt, ist kein Fakt, auch kein „alter­nativer“.

Wird eine der­art­ige, ver­meint­lich fakt­ische, Be­haupt­ung auf­ge­stellt, ohne eine stich­halt­ige Er­klär­ung zu lie­fern, warum sie wahr sein soll, kann man da­von aus­gehen, dass es sich um eine reine Ver­wirr­ungs­taktik handelt. Im schlim­msten Fall auch um eine Art von Ab­lenk­ungs­manöver, mit dem ver­sucht werden soll, von and­eren Themen ab­zu­lenken.

Gerechtfertigte Anwendung

Selsbtverständlich ist es legitim, neue Fakten in eine Dis­kussion ein­zu­bringen, ins­be­sondere solche, welche den be­stehenden Er­klär­ungs­modellen wider­sprechen. Eben­so ist es ge­recht­fertigt, auf mög­liche andere Inter­preta­tionen be­kannter Phä­no­mene auf­merk­sam zu machen.

Dies muss aber auf­grund sach­licher Argu­mente ge­schehen, welche die be­kannten Phä­no­mene mög­lichst bes­ser er­klären als die bis­her­igen Er­klär­ungs­modelle. Dabei gilt der folgende Grund­satz:

Große Behauptungen brauchen große Beweise.

Siehe auch

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