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(Argumentum) ad Feminam

(Lat.: „Argument gegen die Frau“) Variation des Begriffes „(Argumentum) ad Hominem“, bei dem spezifisch ein persönlicher Angriff gegen eine weibliche Person impliziert wird.

Andere Namen

  • Persönlicher Angriff (gegen eine Frau)
  • (Argumentum) ad mulierem

Beschreibung

Der Begriff „Argumentum ad Feminam“ beschreibt dasselbe Phänomen wie „Argumentum ad Homi­nem“, nämlich einen persönlichen Angriff gegen die Person, die ein Argument vorträgt, anstelle gegen das Argument selbst (ad rem). Dabei impliziert „hominem“ (Akkusativ Singular von „hŏmo“) in diesem Zusammenhang ausdrücklich nicht das Geschlecht des oder der Angegriffenen (siehe auch etymologischer Irrtum). In den meisten Situationen ist daher „Argumentum ad Hominem“ tatsächlich als der gebräuchlichere und leichter verständlichere Ausdruck vorzuziehen (Jargon).

Trotzdem kann es Situationen geben, in denen eine spezifisch weibliche Form be­vorzugt werden kann. Dies trifft insbesondere zu, wenn das Geschlecht der unfair an­ge­griff­enen Person wichtig ist für die Argumentation.

Letzteres ist u.a. der Fall, wenn die Person aufgrund von Stereotypen oder Unter­stellungen an­ge­griffen wird, bei welchen deren Geschlecht eine wichtige Rolle spielt, was leider auch heut­zu­tage noch eine Erfahrung ist, die viele Frauen in Diskussionen machen müssen.

Wie alle persönlichen Angriffe sind solche geschlechts­spezifischen Unter­stell­ungen oder Beleid­ig­ungen, selbstverständlich kein probates Mittel des fairen Diskurses und sollten vermieden werden. Dies gilt übrigens genauso auch gegenüber Männern (siehe Argumentum ad virum).

Beispiele

Der Begriff „argu­mentum ad femi­nam“ ist wahr­schein­lich am an­ge­mes­sensten, um den Ge­brauch be­stimmter Killer­phrasen zu be­schreiben, die sich spe­zi­fisch auf weib­liche Eigen­schaften oder Kli­schees über Frauen und Mädchen be­ziehen:

Das kannst du als Mädchen doch gar nicht wissen.

Wenn es nicht gerade um Steh­pinkeln geht, ist kaum ein Thema vor­stell­bar, bei dem ein solches Argu­ment etwas anderes als eine un­gerecht­fertigte Unter­stell­ung wäre. Spätes­tens zum Ende der Grund­schul­zeit sollten die meisten Jungen das auch ge­lernt haben.

Ihr Frauen seid immer so irrational.

Abgesehen von der un­zu­lässigen Ver­all­ge­mein­er­ung und bös­will­igen Unter­stell­ung, die eine solche Aus­sage ent­hält, im­pli­ziert sie meist ein ir­ratio­nales Ver­halten in der kon­kreten Situa­tion, ohne das ein Argu­ment vor­ge­bracht wird, warum die ver­tretene Posi­tion „ir­ratio­nal“ wäre.

Bringen sie doch mal ihre Hor­mone unter Kon­trolle.

Auch hier wird wieder auf un­faire Weise eine Unter­stell­ung gemacht. In diesem Fall soll wohl im­pli­ziert werden jemand sei z.B. durch den Men­strua­tions­zyk­lus oder auf­grund des Klimak­teri­ums in ihrem Denken be­ein­flusst (Motiv­unter­stellung).

Abgrenzung

Eher irre­führend und daher nicht empfehlens­wert, wäre es, den Aus­druck „Argu­mentum ad Femi­nam“ zur Be­schreib­ung von per­sön­lichen An­grif­fen zu be­nutzen, bei denen nur „zu­fällig“ eine Frau das Opfer ist. In diesen Fällen wäre nach wie vor „Argu­mentum ad Homi­nem“ die bessere Wahl. Das macht solche un­sach­lichen Argu­mente natür­lich nicht besser. Es handelt sich in jedem Fall um eine un­faire Argu­men­ta­tions­weise.

Siehe auch

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