Kategorische Aussage (Logik)
Grundsätzliche logische Aussageformen, wie sie u.a. in Syllogismen verwendet werden.
Es gibt vier verschiedene Formen von kategorischen Aussagen:
Andere Formulierungen
Neben den hier gewählten Formulierungen gibt es verschiedene andere Möglichkeiten, das Gleiche auszudrücken. Manche Formulierungen haben aber spezifische Probleme, die zu beachten sind.
Andere Verben
Grundsätzlich lassen sich alle anderen Verben, die anstelle von „sein“ gebraucht werden könnten, auf dieses Verb zurückführen. Zum Beispiel:
Alle Schüler gehen in die Schule.
ist gleichwertig zu:
Alle Schüler sind in der Gruppe derer, die in die Schule gehen.
Die so umformulierte Aussage ist dann zwar meist etwas umständlicher, sagt aber grundsätzlich dasselbe aus. Andere Verben zu gebrauchen ist also grundsätzlich unproblematisch und ändert nicht die Aussageform.
Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass auch diese Verben von Äquivokationen betroffen sein können. Mehr Informationen und ein Beispiel hierzu unter Äquivokation § Konjunktionen und Kopula.
Implizite oder explizite Existenz
Existenzaussagen enthalten, wie der Name bereits impliziert, die Existenz der Aussagemenge, d.h. dass eine Aussage der Form einige S sind P
impliziert, dass sich S nicht auf eine leere Menge bezieht (Man beachte: Bei Allsätzen ist die Existenz nicht automatisch impliziert).
Diese Implikation kann deutlich gemacht werden, indem man z.B. Aussagen vom Typ „I“ etwa wie folgt formuliert:
Es existieren S, welche P.
Ebenso beim Typ „O“:
Es existieren S, welche nicht P.
Aber auch ohne dass es explizit gemacht wird, wird die Existenz in Existenzsätzen grundsätzlich immer impliziert.
Minimale Existenz
Auch bei Existenzsätzen kann anstelle von „einige“ explizit darauf hingewiesen werden, dass es um die Bedingung zu erfüllen ausreicht, dass ein einziges Beispiel hierfür existiert:
Wenigstens ein S ist P.
Es gibt ein oder mehrere S, welche P.
Auch diese sind logisch gleichwertig zu den oben genannten Formulierungen. Selbst wenn ein Begriff wie „einige“ verwendet wird, impliziert das nicht, dass sich die Aussage auf mehr als ein Subjekt bezieht.
Mehrdeutige Aussagen
Neben den genannten alternativen Aussageformen, gibt es auch solche, von denen ausdrücklich abgeraten wird, da sie mehrdeutig sein können. Dazu gehört insbesondere die folgenden Formen:
S sind P.
S sind nicht P.
Diese sogenannten „generischen Verallgemeinerungen“ können sowohl All- als auch Existenzsätze sein und sollten daher vermieden werden.
Singuläre Aussagen
Eine Aussage wie: „Sokrates ist ein Athener“ passen auf den ersten Blick nicht in das Schema von All- oder Existenzsätzen. Es ist nicht unbedingt auf den ersten Blick klar, ob dies als „es existiert wenigstens eine Person mit dem Namen ‚Sokrates‘ …“, oder eher als „alle Personen aus der Gruppe [mit genau einem Mitglied], die als ‚Sokrates‘ bezeichnet wird …“ verstanden werden soll.
Tatsächlich sind beide Interpretationen möglich. Da die zweite Form (als Allsatz) aber die stärkere Form ist, wird gewöhnlich diese gewählt.
Das bekannte Beispiel für einen Syllogismus könnte also (etwas umständlich) auch wie folgt formuliert werden:
Alle Menschen sind sterblich.
Alle Mitglieder der Gruppe, die nur aus dem bekannten Philosophen mit dem Namen „Sokrates“ besteht, sind Menschen.
Daraus folgt: Alle Mitglieder der Gruppe, die nur aus dem bekannten Philosophen mit dem Namen „Sokrates“ besteht, sind sterblich.
Es ist sicher leicht zu erkennen, warum in solchen Fällen meist die kürzere Form bevorzugt wird.
Ein Syllogismus, der eine solche singuläre Aussage enthält, wird auch manchmal als „Quasi-Syllogismus“ bezeichnet.
Implizierte Eigenschaften
Existenz
Wie schon oben erläutert, implizieren Allsätze grundsätzlich keine Existenz. D.h. eine Aussage wie die folgende ist wahr, auch wenn (bzw. gerade weil) es keine Einhörner gibt:
Alle Einhörner sind unsterblich.
Bei Existenzsätzen ist dagegen zumindest die Existenz vorausgesetzt, so zum Beispiel in:
Einige Rechtecke sind Quadrate.
Bei positiven Existenzsätzen (wie in dem Beispiel hier) ergibt sich aus der Aussage sowohl die Existenz von Beispielen aus der Subjekt-, als auch der Prädikatmenge. Bei negativen Existenzsätzen gilt dies nur für die Subjektmenge.
Verteilung
Als „Verteilung“ oder „Distribution“ bezeichnet man die Eigenschaft eines Begriffest, sich auf die Gesamtmenge aller mit diesem Begriff bezeichneten Objekte zu beziehen – im Gegensatz zu „unverteilten“ Ausdrücken, die sich nur auf eine Teilmenge beziehen.
Zum Beispiel in der folgenden Aussage:
Alle Hunde sind Säugetiere.
Hierin wird eine Aussage über – ganz buchstäblich – alle Hunde gemacht. Das heißt, dass wir den Begriff „Hunde“ durch jede beliebige Teilmenge dieser Gruppe ersetzen können: „Alle Zwergpinscher sind Säugetiere“, „Alle Langhaardackel sind Säugetiere“ oder sogar „Der Hund meines Nachbarn ist ein Säugetier“. Ein solcher Begriff ist verteilt.
Dagegen bezieht sich die Aussage nur auf einen Teil der Säugetiere (nämlich auf den Teil der Hunde). Deswegen lassen sich ohne weitere Informationen keine Aussagen über Teilmengen treffen. Ohne weitere Informationen ist eine Aussage wie „Alle Hunde sind Beuteltiere“ ausdrücklich nicht möglich.
Für mehr Informationen, siehe den Artikel zur Verteilung.
Siehe auch
Weitere Informationen
- Kategorisches Urteil auf Wikipedia