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(Argumentum) ad Logicam – Denkfehler Online

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(Argumentum) ad Logicam

Lat.: „(Argument) aus [fehl­inter­pret­ierter] Logik“. Ein Rele­vanz­fehler, nach dem ein wider­legtes Argu­ment (fälsch­lich­er­weise) als Beweis für die gegen­teil­ige Aus­sage an­gesehen wird.

Beispiel:

Alle Katzen sind Tiere.
Alle Tiger sind Tiere.
Daraus folgt: Alle Tiger sind Katzen.

Dieser Schluss ist ungültig.
Deswegen sind Tiger keine Katzen.

Der an oberster Stelle ein­geschobene Syllogismus be­geht den Fehler des un­ver­teilten Mittel­begriffes, d.h. er ist ein­deutig un­gültig – trotz­dem ist das Er­geb­nis wahr: Tiger gehören tat­säch­lich zur Katzen­familie.

Andere Namen

  • Fallacy-Fallacy
  • Argument from fallacy

Beschreibung

Ein widerlegtes Argument wird als Beleg für die damit vertretene Position unwirksam. Es folgt daraus jedoch nicht automatisch, dass die Position falsch ist. Hierfür müssen zunächst alle anderen Argu­mente für und wider ab­ge­wogen werden.

Das Argumentum ad Logicam ähnelt dem Argument aus Nicht­wissen, in­so­fern es auf der Ab­wesen­heit eines Be­weises beruht. Aller­dings wird hier ein wider­legtes Gegen­argu­ment als Argu­ment für die eigene Position um­inter­pretiert, währ­end dort die Ab­wesen­heit von Be­weisen als eben­solcher Beweis inter­pre­tiert wird.

Logischer Fehler

Grundsätzlich liegt dem Argumentum ad Logicam ein logischer Fehlschluss zu­grunde. Je nach­dem, wie man die zu­grunde lie­gende Denk­weise aus­for­mu­liert, kommen hier­für die fol­genden For­men in Frage:

Entweder als Negation der Ante­ze­denz:

Wenn Argument A wahr ist, [dann] ist Position B wahr.
Beweis A ist nicht wahr.

Daraus folgt: Position B ist nicht wahr.

Oder als Nega­tion einer Kon­junk­tion:

Es kann nicht beides wahr sein, Beweis A und Postion C.
Beweis A ist nicht wahr.

Daraus folgt: Position C ist wahr.

Beispiele

Diese Form von Schein­argu­ment ist relativ häufig und wird gerne implizit in einer Dis­kus­sion eingesetzt, um von stärk­eren Gegen­ar­gu­menten ab­zu­lenken ( Ablenk­ungs­manöver).

Schmelzende Eisberge

Eine Argumentationsweise, wie man sie im Zusammenhang mit der Klimawandel-Debatte zu hören oder lesen bekommt, könnte man wie folgt umschreiben:

A: Wenn die Eis­berge [als Folge des Klima­wandels] schmelzen, wird der Meeres­spiegel um viele Meter steigen, ganze Küsten­regionen werden ver­sinken.
B: Wenn Eis­berge [die im Was­ser schwim­men] schmelzen, be­nöt­igt das Schmelz­was­ser ge­nau so­viel Platz wie zuvor der schwim­mende Eis­berg. Die Angst vor steig­enden Was­ser­spiegeln durch einen Klima­wandel ist daher un­be­gründet.

In der Tat ergibt sich aus dem Archi­med­ischen Prin­zip, dass ein schwim­mender Körper so viel Was­ser ver­drängt, wie es dem Ge­wicht des Körpers ent­spricht. Ein (schwim­mender) Eis­berg trägt daher nicht (oder nur wenig) zur Er­höh­ung des Meer­es­spie­gels bei.

Hinweis: Wie so oft ist die Situation tat­sächlich etwas kom­pli­zierter: es gibt Unter­schiede in der Wärme­aus­dehnung des Was­sers, im Ver­halten von Salz- gegen­über von Süß­wasser, sowie da­rin, wie­viel Ener­gie von weißen Körpern (Eis/Schnee!) re­flekt­iert wird. Diese sind aber alle eher weniger rele­vant in diesem Zu­sam­men­hang.

Allerdings er­gibt sich hier­aus noch lange nicht, dass eine Klima­er­wärm­ung keine Aus­wirk­ungen auf den Meer­es­spiegel hätte: neben den schwim­menden Eis­bergen gibt es auch enorme Mengen Inland­eis. Die Eis­schilde auf Grön­land und der Ant­arktis sind hier­bei nur die beiden wich­tigs­ten und größten.

Als rhetor­ische Argu­menta­tions­form hat dies As­pekte eines Stroh­mann-Argu­mentes; Wird wo­mög­lich sogar ge­zielt jemand her­aus­gesucht, der eine leicht zu wider­leg­ende Posi­tion ver­tritt, um diesen so vor­zu­führen, handelt es sich um eine Form von Nut­picking.

FIXME Dieser Artikel ist noch unvollständig. Weitere Beispiele folgen.

Siehe auch

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