Benutzer-Werkzeuge

Maslows Hammer (Anti-Pattern)

Ein Anti-Pattern, vor allem in der Softwareentwicklung und Projektmanagement, bei dem eine bevorzugte Lösung ohne Rücksicht auf deren Anwendbarkeit auf die spezifische Problemstellung und ohne ausreichende Berücksichtigung von Alternativen angewandt wird, insbesondere in Situationen, in denen andere Lösungen effektiver wären.

Andere Namen

  • Golden hammer
  • Law of the instrument
  • Wunderwaffe
  • Déformation professionnelle

Informationen zum Namen

Vom US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow wurde in den 196er Jahren der Ausspruch geprägt:

If the only tool you have is a hammer, [it is tempting] to treat everything as if it were a nail.
(„Wenn das einzige Werkzeug, das man hat, ein Hammer ist, ist man versucht, alles wie einen Nagel zu behandeln.“)

Ähnliche Beobachtungen wurden auch schon zuvor von anderen beschrieben, insbesondere hat Abraham Kaplan schon zuvor die alternative Bezeichnung „law of the instrument“ („Werkzeugregel“) geprägt.

Im Bereich Softwareentwicklung und IT ist dagegen der Ausdruck „golden hammer“ gebräuchlich. Dieser beschreibt ein Werkzeug, welches gegenüber anderen besonders bevorzugt und daher auch dann eigesetzt wird, wenn ein anderes die bessere Wahl wäre.

Der französische Ausdruck Déformation professionnelle (frei übersetzt etwa: „berufsbedingte Missbildung“) ist eine etwas humoristische Beschreibung der Neigung, spezifische berufsbedingte Vorgehensweisen auch auf Situationen außerhalb des Berufsfeldes anzuwenden. Wenn etwa ein Bankier vorranging dazu neigt, persönliche Probleme mittels finanzieller Mittel zu lösen.

Beschreibung

„Buzzword-driven development“

Ein bevorzugtes Werkzeug muss nicht unbedingt eines sein, mit dem man besonders vertraut ist. Es gibt auf Anreize, auf neue und unerprobte Technologien zu setzen, wenn diese ein besonderes Prestige versprechen, oder wenn diese gerade besonders „hype“ sind.

Beispiele für solche Technologien der letzten Jahre sind etwa Mobile Apps, Blockchain-basierte Technologien und in letzer Zeit vor allem KI-basierte Software. Andere Hype-Technologien können bestimmte Applikations-Frameworks (etwa Ruby on Rails), Programmier- oder Projektmanagements-Paradigmen (z.B. Funktionale Programmierung, Agile Softwareentwicklung), u.s.w. sein.

Auch hier gilt: es kann für alle diese „Buzzwords“ gute Anwendungsfälle geben. Zu einem Problem wird es, wenn diese bevorzugt werden, weil sie eben solche Buzzword-Qualitäten haben und nicht weil sie für den spezifischen Anwendungsfall besonders geeignet wären.

„Resumée-driven development“

Ein wichtiger Anreiz, gerade besonders gehypte „Buzzword“-Technologien einzusetzen, kann die Überlegung sein, dass sie sich womöglich besonders gut im Lebenslauf präsentieren lassen. Dies kann die persönlichen Aussichten für zukünftige Bewerbungen oder Projekte verbessern, oder zumindest die Verdienstmöglichkeiten erhöhen.

Auch hier gilt natürlich: Wenn die vorgeschlagenen Technologien dem Projekt tatsächlich nützen, ist daran nichts auszusetzen. Die Frage, ob sie sich gut im Lebenslauf machen, ist als Argument hierfür natürlich nicht relevant.

Siehe auch

  • Management by perkele

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