Schubladendenken
Eine Denkweise, die versucht, beobachtete Phänomene in ein bestehendes Kategoriensystem einzuordnen, welches aber nicht flexibel genug angelegt ist, um diese adequat zu beschreiben.
Dies wird zum Beispiel in der folgenden Aussage ausgedrückt:
„Meines Feindes Feind ist mein Freund.“
Tatsächlich gibt es mehr Möglichkeiten, wie man Beziehungen zu anderen Menschen klassifizieren kann, als nur in die beiden Kategorien „Freunde“ und „Feinde“.
Andere Namen
- „Schwarz-Weiß-Denken“
- „Alles-Oder-Nichts-Denken“
- Underfitting
Beschreibung
Der Begriff „Schubladendenken“, so wie er hier dargestellt wird, ähnelt dem falschen Dilemma im Bereich Relevanzfehler, insofern es um zu enge oder ungerechtfertigte Kategorisierungen geht. Der Unterschied ist, dass es hier um die zugrunde liegende Kategorisierungweise geht und dort um die daraus folgenden Handlungsoptionen.
Ein ähnlicher Kategorisierungsfehler ist auch der Kontinuumsirrtum, der darin besteht, dass daraus, dass es einen Graubereich zwischen Kategorien gibt, geschlossen wird, dass die Kategorien selbst nicht existierten.
Diese Denkweise wird auch gelegentlich als eine Form von kognitiver Verzerrung angesehen, da es sich um eine systematische Verzerrung der Wahrnehmung bzw. der Interpretation der wahrgenommenen Informationen handelt.
„Schwarz-Weiß-Denken“
Die einfachste Form einer Kategorisierung ist die Dichotomie, also die Einteilung in genau zwei Kategorien. Eine solche zweiteilige Kategorisierung kann auch als „Schwarz-Weiß-Denken“ oder in manchen Zusammenhängen als „Alles-Oder-Nichts-Denken“ bezeichnet werden.
Dies gilt insbesondere, wenn sich die Kategorien auf Menschen beziehen, so wie etwa im Eingangsbeispiel, wo es keine anderen Kategorien als „Freund“ oder „Feind“ zu geben scheint. Ähnliches sieht man z.B. im politischen Diskurs, wenn alle, die nicht „Links“ (genug) sind, als „Rechte“ verstanden werden (oder umgekehrt), oder wenn – oft willkürlich definierte – Kategorien gebraucht werden, um soziale oder politische Gruppen zu definieren („Kein wahrer Schotte“).
Stereotypisierung und Vorurteile
: Dieser Artikel ist noch in Arbeit und daher unvollständig.