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abstraktion:vermenschlichung [10.08.23, 17:48:00] – [Vermenschlichung] admin | abstraktion:vermenschlichung [25.09.23, 18:48:07] – [Siehe auch] sascha |
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* Anthropomorphisierung | * Anthropomorphisierung |
* <span "Eng.: falsche Emotionalität"><i :en>Pathetic Fallacy</i></span> (siehe Anmerkungen unten) | |
| * <i :en>[[abstraktion:pathetic_fallacy|Pathetic Fallacy]]</i> |
* Animismus | * Animismus |
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==== Vermenschlichung von Tieren ==== | ==== Vermenschlichung von Tieren ==== |
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Es fällt besonders leicht, Tiere und ihr Verhalten nach menschlichen Kriterien zu beurteilen, da deren Verhaltensweisen und die Fähigkeit zumindest äußerlich oft deutliche Ähnlichkeiten zu menschlichem Verhalten aufweist. | Es fällt besonders leicht, Tiere und ihr Verhalten nach menschlichen Kriterien zu beurteilen, da deren Verhaltensweisen und die Fähigkeit zumindest äußerlich oft deutliche Ähnlichkeiten zu menschlichem Verhalten aufweist. |
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Sicher werden die meisten Haustierbesitzer zumindest gelegentlich das Verhalten ihrer Hunde oder Katzen nach menschlichen Maßstäben interpretieren und ihnen menschenähnliche Gedanken oder Absichten unterstellen – und es gibt auch wenig, was dagegen spricht, solange man nicht folgenreiche Entscheidungen trifft, die auf einer solchen Vermenschlichung basieren. | Sicher werden die meisten Haustierbesitzer zumindest gelegentlich das Verhalten ihrer Hunde oder Katzen nach menschlichen Maßstäben interpretieren und ihnen menschenähnliche Gedanken oder Absichten unterstellen – und es gibt auch wenig, was dagegen spricht, solange man nicht folgenreiche Entscheidungen trifft, die auf einer solchen Vermenschlichung basieren. |
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Zum Beispiel: | Es ist nicht schwer, ein Beispiel dafür zu finden, wie solche Fehlinterpretationen zu negativen Konsequenzen (in diesem Fall für die Tiere) führen können: |
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> Dieser Delphin zeigt ein Lächeln, das dem von Menschen, die glücklich sind, ähnelt. | > Dieser Delphin zeigt ein Lächeln, das dem von Menschen, die glücklich sind, ähnelt. |
> <s invalid>Folglich ist dieser Delfin glücklich.</s> | > <s invalid>Folglich ist dieser Delfin glücklich.</s> |
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Tatsächlich können Delphine gar nicht anders als zu „lächeln“, da dies eben der Physiognomie des Delphinkopfes entspricht. Ob sie wirklich glücklich (oder wenigstens //zufrieden//) sind, dürfte sich für uns Menschen kaum erkennen lassen. | Tatsächlich können Delphine gar nicht anders als zu „lächeln“, da dies eben der Physiognomie des Delphinkopfes entspricht. Ob sie wirklich glücklich (oder wenigstens //zufrieden//) sind, dürfte sich für uns Menschen kaum erkennen lassen. |
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Ob die „glücklich“ lächelnden Delphine in Delphinshows wirklich mit ihrem Los zufrieden sind, ist kaum einzuschätzen und sollte auf keinem Fall anhand von äußerlichen Ähnlichkeiten mit menschlichem Verhalten entschieden werden. | Ob die „glücklich“ lächelnden Delphine in Delphinshows wirklich mit ihrem Los zufrieden sind, ist kaum einzuschätzen und sollte auf keinem Fall anhand von äußerlichen Ähnlichkeiten mit menschlichem Verhalten entschieden werden. |
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Das Gleiche gilt auch für negative Gefühle. Mit Sicherheit würden sich die meisten Menschen nicht wohlfühlen, würden sie, wie die genannten Delphine, vor Publikum zu Kunststückchen gezwungen. Andererseits wäre für Menschen die Alternative auch nicht, in freier Wildbahn täglich selbst nach Nahrung jagen zu müssen und dauernd mit dem Risiko zu leben, in einem Fischernetz qualvoll zu verenden. | Das Gleiche gilt auch für negative Gefühle. Mit Sicherheit würden sich die meisten Menschen nicht wohlfühlen, würden sie, wie die genannten Delphine, vor Publikum zu Kunststückchen gezwungen. Andererseits wäre für Menschen die Alternative auch nicht, in freier Wildbahn täglich selbst nach Nahrung jagen zu müssen und dauernd mit dem Risiko zu leben, in einem Fischernetz qualvoll zu verenden. |
Ein anderes Beispiel, aus einem Artikel zu den Pioniertagen der Weltraumforschung: | Ein anderes Beispiel, aus einem Artikel zu den Pioniertagen der Weltraumforschung: |
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> Am 19. August 1960 flogen zwei //mutige// Hündinnen, Strelka und Belka an Bord der Sputnik 5 in den Weltraum. | > Am 19. August 1960 flogen zwei <u questionable>mutige</u> Hündinnen, Strelka und Belka an Bord der Sputnik 5 in den Weltraum. |
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Um den Hunden „Mut“ zuzusprechen, müsste man davon ausgehen, dass diese die Gefahren ihrer Mission wirklich verstehen konnten. Davon ist aber eher nicht auszugehen. Wahrscheinlich hatten die Hündinnen noch nicht einmal eine Wahl, an dem Experiment teilzunehmen oder nicht. | Um den Hunden „Mut“ zuzusprechen, müsste man davon ausgehen, dass diese die Gefahren ihrer Mission wirklich verstehen konnten. Davon ist aber eher nicht auszugehen. Wahrscheinlich hatten die Hündinnen noch nicht einmal eine Wahl, an dem Experiment teilzunehmen oder nicht. |
==== „Künstliche Intelligenz“ / Autonome Fahrzeuge ==== | ==== „Künstliche Intelligenz“ / Autonome Fahrzeuge ==== |
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Als „künstliche Intelligenz“ (<abbr "Künstliche Intelligenz">KI</abbr>) bzw. „<span "Engl.: künstliche Intelligenz"><i :en>artificial intelligence</i></span>“ (<abbr :en "Artificial Intelligence">AI</abbr>) bezeichnet man heute verschiedene Arten von Computersystemen, die „intelligentes“ Verhalten mit den Mitteln der Informatik nachzubilden versuchen. | Als „künstliche Intelligenz“ (<abbr "Künstliche Intelligenz">KI</abbr>) bzw. „<span "Engl.: künstliche Intelligenz"><i :en>artificial intelligence</i></span>“ (<abbr :en "Artificial Intelligence">AI</abbr>) bezeichnet man heute verschiedene Arten von Computersystemen, die „intelligentes“ Verhalten mit den Mitteln der Informatik nachzubilden versuchen. |
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Aufgrund der zum Teil wirklich beeindruckenden Leistungen, die in diesem Bereich in den vergangenen Jahren gemacht wurden – aber auch aufgrund der oft dramaturgisch überhöhten „Intelligenzleistungen“ von vermeintlichen „<abbr "Künstliche Intelligenzen">KI</abbr>s“ in Filmen und Videospielen – gibt es eine Neigung dazu, diesen auch menschliche Attribute wie „Empfindsamkeit“, „Vernunft“ oder gar „Gefühle“ zuzusprechen. | Aufgrund der zum Teil wirklich beeindruckenden Leistungen, die in diesem Bereich in den vergangenen Jahren gemacht wurden – aber auch aufgrund der oft dramaturgisch überhöhten „Intelligenzleistungen“ von vermeintlichen „<abbr "Künstliche Intelligenzen">KI</abbr>s“ in Filmen und Videospielen – gibt es eine Neigung dazu, diesen auch menschliche Attribute wie „Empfindsamkeit“, „Vernunft“ oder gar „Gefühle“ zuzusprechen. |
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Tatsächlich sind, zumindest nach dem heutigen Stand der Technik, „künstliche Intelligenzen“ immer noch schlicht und einfach Computerprogramme, die einen Algorithmus ausführen. Von traditioneller Software unterscheiden sie sich vor allem durch die Art der Programmierung – etwa anhand von Beispieldaten und durch Feedback-Mechanismen. Diese Vorgehensweise hat völlig neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen, die mit anderen Programmiermethoden nicht oder nur sehr schwierig zu erreichen gewesen wären – aber es wurde eben auch kein „intelligentes Wesen“ erschaffen, wie manche zu glauben scheinen. | Tatsächlich sind, zumindest nach dem heutigen Stand der Technik, „künstliche Intelligenzen“ immer noch schlicht und einfach Computerprogramme, die einen Algorithmus ausführen. Von traditioneller Software unterscheiden sie sich vor allem durch die Art der Programmierung – etwa anhand von Beispieldaten und durch Feedback-Mechanismen. Diese Vorgehensweise hat völlig neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen, die mit anderen Programmiermethoden nicht oder nur sehr schwierig zu erreichen gewesen wären – aber es wurde eben auch kein „intelligentes Wesen“ erschaffen, wie manche zu glauben scheinen. |
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Man könnte sogar argumentieren, dass bereits der Begriff „Intelligenz“ ein Konzept beschreibt, welches spezifisch auf einen menschlichen Kontext zugeschnitten ist. Schon die Übertragung dieses Konzeptes auf Tiere kann man als zumindest problematisch ansehen – bei Maschinen umso mehr. | Man könnte sogar argumentieren, dass bereits der Begriff „Intelligenz“ ein Konzept beschreibt, welches spezifisch auf einen menschlichen Kontext zugeschnitten ist. Schon die Übertragung dieses Konzeptes auf Tiere kann man als zumindest problematisch ansehen – bei Maschinen umso mehr. |
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Aus der politischen Diskussion darüber, wie wir in Zukunft mit solchen „intelligenten“ Maschinen umgehen sollen, stammt die folgende (hier etwas überspitzt formulierte) Stilblüte: | Aus der politischen Diskussion darüber, wie wir in Zukunft mit solchen „intelligenten“ Maschinen umgehen sollen, stammt die folgende (hier etwas überspitzt formulierte) Stilblüte: |
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> Die <abbr "Künstliche Intelligenz">KI</abbr> in einem autonom fahrenden Auto verhält sich ähnlich wie ein menschlicher Fahrer. | > Die <abbr "Künstliche Intelligenz">KI</abbr> in einem autonom fahrenden Auto verhält sich ähnlich wie ein menschlicher Fahrer. |
> Menschliche Fahrer sind rechtlich verantwortlich für eventuelle Unfälle, die sie verursachen. | > Menschliche Fahrer sind rechtlich verantwortlich für eventuelle Unfälle, die sie verursachen. |
> <s invalid>Folglich sollte eine <abbr>KI</abbr> auch selbst die rechtliche Verantwortung für Unfälle tragen.</s> | > <s invalid>Folglich sollte eine <abbr>KI</abbr> auch selbst die rechtliche Verantwortung für Unfälle tragen.</s> |
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In der Tat wurden <abbr "Künstliche Intelligenz">KI</abbr>-Systeme in selbstfahrenden Autos so programmiert, dass sie das (idealisierte) Verhalten von menschlichen Fahrern möglichst gut nachbilden (und es aufgrund besserer Sensorik und schnellerer Reaktionen oft sogar übertreffen). Aus der Fähigkeit, auf Verkehrssituationen entsprechend der menschlichen Idealvorstellungen zu reagieren, folgt aber nicht, dass diese in der Lage wären, moralische Entscheidungen zu treffen und dass sie damit rechtlich für Fehlentscheidungen zur Verantwortung gezogen werden könnten (wie das aussehen sollte, wäre ohnehin noch einmal eine andere Frage). | In der Tat wurden <abbr "Künstliche Intelligenz">KI</abbr>-Systeme in selbstfahrenden Autos so programmiert, dass sie das (idealisierte) Verhalten von menschlichen Fahrern möglichst gut nachbilden (und es aufgrund besserer Sensorik und schnellerer Reaktionen oft sogar übertreffen). Aus der Fähigkeit, auf Verkehrssituationen entsprechend der menschlichen Idealvorstellungen zu reagieren, folgt aber nicht, dass diese in der Lage wären, moralische Entscheidungen zu treffen und dass sie damit rechtlich für Fehlentscheidungen zur Verantwortung gezogen werden könnten (wie das aussehen sollte, wäre ohnehin noch einmal eine andere Frage). |
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Die Frage, wer für das Verhalten solcher autonomer Fahrzeuge haftbar gemacht werden kann, ist sowohl aus Sicht der [[wpde>Rechtswissenschaft|Rechtswissenschaften]] als auch der [[wpde>Ethik]] interessant. Sie einfach auf die Maschine selbst zu schieben, wird aber der Komplexität der Sache nicht gerecht und setzt insbesondere die Hersteller dem Verdacht aus, selbst keine Verantwortung für ihre Produkte übernehmen zu wollen. | Die Frage, wer für das Verhalten solcher autonomer Fahrzeuge haftbar gemacht werden kann, ist sowohl aus Sicht der [[wpde>Rechtswissenschaft|Rechtswissenschaften]] als auch der [[wpde>Ethik]] interessant. Sie einfach auf die Maschine selbst zu schieben, wird aber der Komplexität der Sache nicht gerecht und setzt insbesondere die Hersteller dem Verdacht aus, selbst keine Verantwortung für ihre Produkte übernehmen zu wollen. |
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==== Falsche Emotionalität ==== | <aside info> |
| **Hinweis:** Nebenbei enthält die obige Aussage noch einen [[paralogismen:hauptseite|Paralogismus]], genauer eine Verbindung über einen [[begriffe:verteilung|unverteilten Begriff]]. Das ist in diesem Fall aber ein geringeres Problem. |
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| ==== Pathetic fallacy ==== |
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Der englische Ausdruck „<i :en>pathetic fallacy</i>“, geprägt im 19. Jahrhundert vom britischen Kunstkritiker [[wpde>John Ruskin]], beschreibt eine unzulässige oder übertriebene Projektion von Emotionen auf unbelebte Gegenstände in der Literatur. | Eine Form von //Vermenschlichung// stellt auch die sogenannte „<i :en>pathetic fallacy</i>“ dar. Mit diesem Begriff bezeichnet man die unangemessene Assoziation von unbelebten Gegenständen oder abstrakten Konzepten mit Emotionen. |
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Sowohl „<i :en>pathetic</i>“, als auch „<i :en>fallacy</i>“ werden beide von Ruskin hier nicht in dem Sinne gebraucht, in dem sie heute gewöhnlich verstanden werden. Der Begriff wird häufig als „Vermenschlichung der Natur“ übersetzt, aber da er zum einen nicht auf natürliche Phänomene beschränkt ist, und es zum anderen explizit um einen bestimmten Aspekt der Vermenschlichung – nämlich der Projektion von Emotionen auf Dinge – geht, wird hier stattdessen „falsche Emotionalität“ als in vielen Fällen treffendere Übersetzung vorgeschlagen. | |
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Ruskin erläutert dies anhand des folgenden Beispieles: | |
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> <span "Sie ruderten sie herein, über den rollenden Schaum"><i :en>They rowed her in across the rolling foam –</i></span> | |
> (Sie ruderten sie herein, über den rollenden Schaum …) | |
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> <span "Den grausamen, kriechenden Schaum…"><i :en>The cruel, crawling foam…</i></span> | |
> (Den grausamen, kriechenden Schaum…) | |
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Nüchtern betrachtet kann der Schaum, den eine aufgewühlte See erzeugt, zwar „rollen“ und womöglich sogar „kriechen“, aber sicher nicht „grausam“ sein, denn dies impliziert ein //absichtsvolles// Handeln, welches ein unbelebtes Objekt schlicht nicht haben kann. | |
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Nun ist ein Gedicht sicher kein Kontext, in dem eine besonders nüchterne Herangehensweise angebracht ist, und eine solche Projektion von Emotionen kann ein gutes Mittel sein, um emotionale Zustände zu vermitteln. Ruskin wendet sich daher auch explizit nur gegen eine //übertriebene// Verwendung solcher Projektionen, die er als ein Merkmal schlechter Schriftsteller ansieht. | |
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Anders bei Literaturgattungen, die tatsächlich eine nüchternere Schreibweise verlangen: in einer wissenschaftlichen Abhandlung wäre ein Ausdruck wie „die grausame See“ sicher fehl am Platz. Trotzdem finden wir ähnliche Ausdrucksweisen in der gesamten Wissenschaftsgeschichte. | |
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Am bekanntesten ist vermutlich das als „<span "Furcht [vor] dem Vacuum"><i :la>horror vacui</i></span> “ bekannte Prinzip, das meist wie folgt umschrieben wird: | |
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> Die Natur <s questionable "Falsche Emotionalität">verabscheut</s> das Vakuum. | |
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Hierbei impliziert der Begriff „verabscheuen“ eine Fähigkeit zu Emotionen, welche „die Natur“ (als abstraktes Konzept) sicher nicht mit sich bringt. | |
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| Für weitere Informationen hierzu, siehe: <span maniculus "gehe zu:"><i :en>[[abstraktion:pathetic_fallacy|Pathetic Fallacy]]</i></span>. |
===== Siehe auch ===== | ===== Siehe auch ===== |
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| * [[psychologie:kognitive_verzerrungen:anthropomorphismus|Anthropomorphismus]] |
| * <i :en>[[abstraktion:pathetic_fallacy|Pathetic Fallacy]]</i> |
* [[abstraktion:reifikation|Reifikation]] | * [[abstraktion:reifikation|Reifikation]] |
* [[psychologie:kognitive_verzerrungen:anthropomorphismus|Anthropomorphismus]] | |
* [[begriffe:simulacrum|Simulacrum]] | * [[begriffe:simulacrum|Simulacrum]] |
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