Gesetz der kleinen Zahlen
Beschreibt als eine Heuristik für die Erwartungswerte der Verteilung der Ergebnisse von zufälligen, voneinander unabhängigen Ereignissen bei nur wenigen Ereignissen.
Demnach tritt bei genau so vielen Zufallsereignissen wie es Ausgangsmöglichkeiten gibt, jeweils etwa ein Drittel der möglichen Ergebnisse gar nicht, genau einmal oder mehrfach ein.
Beispiel:
Wird ein (fairer, sechsseitiger) Würfel genau 6× geworfen, ist es relativ unwahrscheinlich (nur 5:324 oder ca. 1,5 %), dass jede Augenzahl gleich oft gewürfelt wird. Stattdessen ist zu erwarten, dass zwei der möglichen Augenzahlen genau einmal, zwei weitere jeweils zweimal und die verbleibenden zwei überhaupt nicht erscheinen.
Dies steht im Gegensatz zum sog. „Gesetz der großen Zahlen“, nach dem bei sehr vielen Würfen alle möglichen Augenzahlen annähernd gleich oft zu erwarten sind.
Andere Namen
- Zwei-Drittel-Gesetz
- Gesetz des Drittels
Beschreibung
Bei voneinander unabhängigen Zufallsereignissen können in jeder neuen Runde alle möglichen Werte wieder mit der gleichen Wahrscheinlichkeit erneut auftreten. Daraus ergibt sich zum einen, dass diese bei sehr vielen Wiederholungen zunehmend gleich häufig auftreten (Gesetz der großen Zahlen), aber eben auch, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass dies bereits bei sehr wenigen Ereignissen auftritt.
Bei genau so vielen Ereignissen wie es Möglichkeiten gibt (also z.B. genau sechs Würfen eines sechsseitig Würfels) gilt als Faustregel (Heuristik), dass jeweils rund (!) ein Drittel der möglichen Ergebnisse genau mehrfach, einfach oder überhaupt nicht zu erwarten sind. Dies wird spezifisch auch als „Zwei-Drittel-Gesetz“ bezeichnet.
Aus dem „Gesetz der kleinen Zahlen“ lässt sich aber auch ableiten, dass bei seltenen Ereignissen mit „Clustern“ zu rechnen ist, also dass sich auch vergleichsweise seltene Ereignisse unter bestimmten Umständen gehäuft auftreten können.
Weitere Beispiele
Roulette
Bei genau 37 Runden eines (vereinfachten) Roulette-Spiels (mit genau 1/37 Gewinnchance für jede mögliche Zahl) kann man erwarten, dass die verschiedenen möglichen Ergebnisse (Zahlen von 0 bis 36) wie folgt verteilt auftreten:
Erscheinen | in Prozent | Absolut |
---|---|---|
gar nicht | 36,3 % | 13,4 |
einmal | 37,3 % | 13,8 |
mehrfach | 26,3 % | 9,7 |
Auch hier lässt sich mit diesem Wissen nicht vorhersehen, welche der Zahlen häufiger fallen werden.
Tombola
Bei einer Schultombola werden Lose mit einer Gewinnchance von 1:10 verkauft. Um vermeintlich sicher einen Gewinn zu erzielen, kauft A genau 10 Lose.
Tatsächlich liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines der 10 gekauften Lose ein Gewinn ist, „nur“ bei rund ⅔. Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund ⅓ sind sogar zwei oder mehr Gewinne dabei, dafür hat A mit einer Wahrscheinlichkeit von ebenfalls rund ⅓ ausschließlich Nieten gekauft.
Siehe auch
Weitere Informationen
- Gesetz der kleinen Zahlen auf Wikipedia