„Über Galileo haben sie auch gelacht!“
Ausspruch, mit dem suggeriert werden soll, die eigene Position sei vergleichbar mit der von in ihrer Zeit verkannten wissenschaftlichen Größen, wie Galileo Galilei (alternativ z.B. Sokrates oder Max Planck oder andere).
Diese Form von (Fehl-)Argumentation ist so verbreitet, dass der englische Ausdruck „Galileo Gambit “ geprägt wurde, um sie zu beschreiben (unabhängig von der Person, auf die verwiesen wird).
Varianten
- „Galileo hat man damals auch nicht glauben wollen!“
Beschreibung
Argumentativ handelt es sich um eine Form von „Ehre durch Assoziation“, da hier offenbar versucht wird, das hohe Ansehen von bekannten Wissenschaftlern oder Philosophen dazu auszunutzen, das eigene Ansehen zu erhöhen.
Typischerweise wird dies als ein ad-hoc Argument gebraucht wird, wenn keine weiteren sachlichen Argumente zur Unterstützung der eigenen Position mehr verfügbar sind. Dies ist meist ein Zeichen für ein „Rückzugsgefecht“, also der Versuch, noch einen (meist nur scheinbaren) kleinen Sieg einzufahren, wenn die eigentliche Position bereits nicht mehr zu halten ist.
Hinter diesem Argument steckt ein logischer Fehlschluss, welcher – je nach Interpretation – entweder der „Affirmation der Konsequenz“ ähnelt, oder den Fehler des unverteilten Mittelbegriffes begeht, und der wie folgt formuliert werden kann:
Galileo [der ein großer Wissenschaftler war] wurde verlacht;
Ich werde verlacht,
Daraus folgt:ich bin [ein großer Wissenschaftler] wie Galileo.
Siehe auch
Weitere Informationen
- Fehlschluss #19: Das Galileo-Gambit auf RatioBlog
- Das Galileo Gambit auf Philoclopedia