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Sophismen

Bezeichnet bestimmte unredliche Formen von Argumentationsweisen, wie sie angeblich im klassischen Griechenland von den Sophisten eingesetzt und v.a. gelehrt wurden.

Die Bedeutung des Begriffes hat sich im Laufe der Zeit mehrfach gewandelt. Hier wird er im Sinne einer unfairen oder manipulativen Argumentationsweise gebraucht. In diesem Sinne ist Sophismus synonym mit „Rabulismus“.

Geschichte

Als „Sophisten“ (altgriechisch: Sophistaí [Σοφισταί], frei übersetzt: „Weisheitslehrer“) bezeichneten sich im klassischen Griechenland wandernde Gelehrte, die ihre Dienste als Lehrer oder Tutoren für die Söhne reicher Bürger oder Aristokraten anboten. Diese lehrten u.a. Musik, Mathematik und eben auch Redekunst, welche für eine politische Karriere damals unabdingbar war.

Die Methoden der Sophisten wurden von Sokrates und seinen Nachfolgern heftig kritisiert; Insbesondere aufgrund Aristoteles’ Werk „Sophistische Widerlegungen“ wurden die Sophisten später (vermutlich ungerechtfertigt) als Vertreter einer unredlichen und manipulativen Form der Rhetorik abgestempelt.

In der Folge wurde der Begriff „Sophismus“ für einen manipulativen rhetorischen Kniff benutzt, der zum Überlisten des Gegners oder dem Verwirren der Zuschauer benutzt wird.

Um das 12. Jahrhundert veränderte sich die Bedeutung wieder: nun verstand man unter Sophismus ein logisches Rätsel, welches auf einer Mehrdeutigkeit beruht (Sophisma).

Gebrauch

Da der Begriff „Sophismus“ aufgrund der genannten Geschichte mehrdeutig ist, wird er hier auf dieser Site vermieden. Als Bezeichnung für manipulative und unfaire rhetorische Methoden wird stattdessen hier „Rabulistik“ bevorzugt.

Für die Bedeutung von „Sophismus“ als logisches Rätsel wird hier der Pluralausdruck „Sophisma“ gebraucht.

Siehe auch

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Über diese Site

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