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Schweigeverzerrung

Bei Umfragestudien, eine systematische Verzerrung, die dadurch auftritt, dass bestimmte Gruppen stärker als andere dazu neigen, nicht teil­zu­nehmen, bzw. nicht zu antworten.

Zum Beispiel gilt bei Wahlforschungsumfragen, dass insbesondere Anhänger radikaler Parteien über­propor­tional dazu neigen, die Ant­wort zu verweigern, oder eine andere, gesellschaftlich eher akzeptierte Partei zu nennen.

Umgekehrt sind bei den eigentlichen Wahlen die Anhänger kleinerer Parteien meist stärker motiviert, teil­zu­nehmen, sodass solche Parteien stärker von einer geringeren Wahlbeteiligung profitieren als größere – und umgekehrt schlechtere Ergeb­nisse einfahren, wenn die Wahlbeteiligung höher ist.

Ähnliche Verzerrungen gibt es in zahlreichen anderen Bereichen (siehe Beispiele unten).

Andere Namen

  • Stichprobenausfall
  • Selbstauswahl
  • Non-response bias
  • Participation bias

Beispiele

Kundenzufriedenheit

Selbst eine sehr einfache Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Service oder den wird nur von einer sehr kleinen Minderheit ausgefüllt werden (üblicherweise ca. 2-5 %). Dabei nehmen solche Kunden, die sehr unzufrieden oder sehr zufrieden sind, mit höherer Wahrscheinlichkeit teil, also solche die dazwischen liegen.

Als Resultat kann man in den Ergebnissen sehr häufig das Fehlen der „mittleren“ Zufriedenheitswerte fest­stellen: Man erhält entweder einen L-förmigen (vorrangig unzufriedene Kunden nehmen teil), einen J-förmigen (vorrangig zufriedene) oder einen U- bzw. V-förmigen Verlauf (beides).

Auch das systematische Fehlen von positiven oder negativen Bewertungen ist eine Form von Schweigeverzerrung. Ersteres kann z.B. passieren, wenn zufriedene Kunden keinen Grund sehen, Feedback zu geben, letzteres, wenn unzufriedene Kunden einfach nicht mehr wiederkommen.

Mittlere Werte fehlen fast immer – es sei denn, es spielen andere Auswahleffekte mit herein.

Siehe auch

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