Problemlösung
Problemlösungsfehler
Verschiedene Ansätze zur Problemlösung, welche auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, die aber bekanntermaßen (unter bestimmten Umständen) zu neuen, möglicherweise schwerwiegenderen Problemen führen.
Andere Namen
- Scheinlösungen
Beschreibung
Es gibt viele Beispiele, wie eine vermeintliche Lösung für ein Problem zu neuen, sehr viel größeren Problemen führen kann. Hier einige Beispiele:
- Um das Problem des „Klopfens“ bei Verbrennungsmotoren zu beheben, wurde seit den 1920er Jahren den Kraftstoffen Bleitetraethyl (TEL) zugefügt. Zwar verringerte dies tatsächlich das Klopfen in Motoren, führte aber dazu, dass Millionen Tonnen Blei in die Umwelt emittiert wurden. Dies wiederum führte zu einem weltweiten Anstieg der Bleivergiftungen mit entsprechenden gesundheitlichen Schäden. Heute sind Bleizusätze in Benzin weltweit verboten.
Weitere Beispiele folgen.
Folgenabschätzungen
Viele dieser Probleme hätten einfach durch eine bessere (und vor allem breitere) Folgenabschätzung vermieden werden können. Auch in den 1920er Jahren war bekannt, dass Blei giftig ist, […] und die Folgen wären durchaus vorhersehbar gewesen.
Eine wichtige Lektion aus solchen Fehl-Lösungen sollte daher sein, dass eine ausführliche Analyse des Problems und der möglichen Lösungen für stets an erster Stelle jedes Problemlösungsversuches stehen sollten (für Einschränkungen, siehe: Analyse-Paralyse).
Interessenkonflikte
Die Analyse sollte stets aus einer neutralen Position heraus geschehen. Möglichst von jemandem, der keine persönlichen Interessen verfolgt oder keine persönlichen Vorteile aus einer bestimmten Lösung gegenüber einer anderen erzielen kann.
Zum Beispiel kann ein Anlageberater, der für bestimmte Anlageformen eine höhere Provision erhält als für eine andere, geneigt sein, Kunden die für ihn lukrativere Option zu empfehlen, auch wenn diese nicht unbedingt in deren Interesse ist.
Auch ohne direkte (monetäre) Vorteile können Interessenkonflikte auftreten: Ein Systemadministrator, der viel Zeit und Geld in eine Zertifizierung für eine bestimmte Softwareumgebung investiert hat, hat wahrscheinlich ein Interesse daran, dass diese möglichst weit eingesetzt wird und wird dazu neigen, dies auch dann zu empfehlen, wenn ein mögliches Konkurrenzprodukt in dem spezifischen Fall womöglich eine bessere Wahl wäre.
Auf ähnliche Weise kann eine Softwareentwickler eine bestimmte Technologie für ein Projekt vorschlagen, weil dieser erwartet, dass ihm Erfahrungen in dieser Technologie bei der zukünftigen Jobsuche helfen können, auch wenn das Projekt selbst keinen Nutzen daraus zieht (dieses Phänomen ist auch bekannt als „resumée-driven development“ oder in manchen Fällen als „buzzword-driven development“).
Weitere Informationen unter: Interessenkonflikt.
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