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Intensionaler Fehlschluss

Es werden Begriffe, die zwar extensional als Synonyme verwendet werden können, auf eine Weise verwendet werden, durch die sie Intensionen bekommen, die zu Mehrdeutigkeiten führen.

Beispiel:

Die Begriffe „Morgenstern“ und „Abendstern“ bezeichnen beide den Planeten Venus.
Der Morgenstern ist am Morgen zu sehen.
Also ist auch der Abendstern am Morgen zu sehen.

Auch wenn die beiden Begriffe dieselbe Extension haben (nämlich den Planeten Venus) und daher in vielen Situationen als Synonyme verwendet werden können, tragen sie aufgrund der Art und Weise, wie sie hierauf verweisen spezifische Nebenbedeutungen (Intensionen), wodurch der obige Schlussatz widersinnig wird.

Andere Namen

Beschreibung

Der intensionale Fehl­schluss gehört zur Gruppe der Mehr­deutig­keits­fehler, stellt aber quasi das Gegen­stück zu den anderen, auf Ex­ten­sionen be­ruh­enden Mehr­deutig­keiten dar: Währ­end es dort darum geht, wo­rauf sich ein Be­griff oder Aus­druck bezieht, geht es hier um die mit einem Aus­druck ver­bund­enen Neben­bedeut­ungen und Asso­zia­tionen, also die „In­ten­sion“.

Weitere Beispiele

Intensionen im Gottesbegriff

Der Papst glaubt an Gott.
Der Begriff „Gott“ beschreibt dieselbe Wesenheit wie „Allah“.
Also glaubt der Papst an Allah.

Auch wenn sich Christentum, Islam und Judentum als Folge ihrer gemeinsamen Geschichte auch nach ihrem Selbst­ver­ständ­nis auf die­selbe Gott­heit be­rufen und so­wohl „الله“ [Allāh], wie auch „יהוה“ [Jahwe] durch­aus als direkte Über­setz­ungen des Wortes „Gott“ be­trachtet werden können (und z.T. auch so ge­braucht werden), haben die ara­bischen und he­brä­ischen Be­griffe weiter­gehende In­ten­sionen, welche einen Schluss wie den obigen im Wege stehen.

Siehe auch

Lernmaterialien

Weitere Informationen

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