Syntaktische Ambiguität
Eine mehrdeutige Formulierung in einer Aussage, die zu Fehlannahmen (und in der Folge zu Fehlschlüssen) führen kann.
Man betrachte zu Beispiel den folgenden Syllogismus ◈:
Autos verpesten die Luft.
Alle Elektroautos sind Autos.
Daraus folgt:Elektroautos verpesten die Luft.
Obwohl die Prämissen jeweils wahr und auch die Schlussform ein korrekter Modus Barbara ◈ zu sein scheint, ist der Schluss offensichtlich falsch. Der Fehler liegt dabei in der mehrdeutigen Formulierung des Obersatzes. Mehr informationen hierzu in der Beschreibung unten.
Andere Namen
- Trugschluss der Amphibolie
- Syntactic ambiguity
Beschreibung
Ist eine Aussage mehrdeutig formuliert, kann es dadurch, dass diese auf unterschiedliche Weisen interpretiert werden können, zu Fehlannahmen kommen.
In dem Beispiel oben ist der Obersatz eine „generische Verallgemeinerung“, also eine Aussage, die sich sowohl als Allsatz (im Sinne von: „alle Autos verpesten die Luft“), wie auch als Existenzsatz (etwa in der Form: „es existieren Autos, welche die Luft verpesten“) interpretiert werden kann.
Nähme man den letzteren Fall an („einige Autos verpesten die Luft“), wäre die Prämisse zwar eindeutig wahr, der Syllogismus enthielte dann jedoch einen Verteilungsfehler und wäre daher ungültig. Im ersteren Fall („alle Autos verpesten die Luft“) ergibt sich zwar ein formell korrekter Modus Barbara, allerdings ist die Prämisse dann falsch – da „alle Autos“ auch die im Untersatz genannten Elektroautos umfasst, welche zumindest keinen unmittelbaren Schadstoffausstoß haben – auch in diesem Fall wäre der Schluss daher ungültig.
Hinweis: Das obige Beispiel kann man auch auf andere Weisen interpretieren, insbesondere:
- Die Begriffsmengen (Extensionen) des Wortes „Auto“ unterscheiden sich im Ober- und Untersatz. Dies führt zu einem Viersatz, oder spezifischer um einen Fehler des mehrdeutigen Mittelbegriffes.
- Es wird hier unzulässig von einer kollektiven Eigenschaft auf die Eigenschaften einer Untergruppe geschlossen Trugschluss der Division.
- Es wird auf eine allgemeine Regel verwiesen, ohne zu beachten, dass aufgrund der Begleitumstände eine Ausnahme von dieser Regel gerechtfertigt wäre Akzidensfehler.
Grundsätzlich sind alle diese Interpretationen gleichermaßen zulässig – das Beispiel oben könne genauso gut in jedem der verlinkten Artikel als Beispiel aufgeführt sein.
Abgrenzung
Diese Fehlannahme ist auch unter dem Namen „Trugschluss der Amphibolie“ bekannt. Eine Amphibolie ist eine Mehrdeutigkeit in der grammatikalischen Struktur, welche in diesem Fall zu einem Mehrdeutigkeitsfehler führt.
Zwar sind Amphibolien auch Formen von Äquivokationen, dieser Begriff ist aber weiter gefasst und enthält vor allem auch mehrdeutige Begriffe (Umgangssprachlich „Teekessel“ genannt). Die aus solchen Mehrdeutigkeiten resultierenden Fehler werden u.a. unter Viersatz und Begriffsambiguität beschrieben.
Dieser Artikel ist noch in Bearbeitung und daher unvollständig. Weitere Beispiele folgen.
Siehe auch
Lernmaterialien
Weitere Informationen
- Trugschluss der Amphibolie auf Wikipedia