(Fehlschluss der) Monokausalität
Bezeichnet die (irrtümliche und meist implizite) Vermutung, ein Phänomen habe eine einzige (relevante) Ursache.
Beispiel:
Das Vorhandensein von reichen Kohlelagerstätten in Großbritaninen hat dort zur Industriellen Revolution geführt.
So wichtig die Verfügbarkeit einer leicht verfügbaren Energiequelle für den Prozess war, den wir heute als „industrielle Revolution“ bezeichnen, so wichtig ist es auch, die anderen Faktoren zu berücksichtigen, die wahrscheinlich eine Rolle gespielt haben: Dazu gehören u.a. die Verfügbarkeit von Investitionskapital, Arbeitskräften und gut ausgebildeten Ingenieuren.
Andere Namen
- Kausaler Reduktionismus
- Fallacy of monocausality
Beschreibung
Viele Phänomene – insbesondere solche mit sozialen oder gesellschaftlichen Aspekten – beruhen auf komplexen Wirkungsbeziehungen. Oft sogar mit Rückkoppelungseffekten, d.h. dass der „Effekt“ wiederum eine Auswirkung auf die „Ursache“ haben kann.
Dem gegenüber stehen Phänomene z.B. in der Physik, die möglichst auf einfache Ursache-Wirkung-Beziehungen reduziert betrachtet werden sollen (und meist können).
Der Fehler besteht darin, solche Komplexitäten zu ignorieren, und einen einzelnen Aspekt als alleinige oder maßgeblichen kausale Ursache eines Phänomens anzusehen.
Einschränkungen
Es ist ausdrücklich kein Fehler in Situationen, in denen tatsächlich eine monokausale Beziehung nachgewiesen werden kann, oder in denen der Beitrag anderer Faktoren vernachlässigbar klein ist, oder für die jeweilige Abstraktionsebene keine Relevanz hat.
Solche Situationen dürfte man außerhalb von formalen Systemen (Mathematik, Logik) allerdings höchstens noch in der Physik vorfinden.
Dieser Artikel ist noch in Bearbeitung und daher unvollständig.
Siehe auch
Weitere Informationen
- Reduktionismus§Kausalität auf Wikipedia