Kausalität
Beschreibt eine Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen zwei Ereignissen oder Phänomenen, d.h. dass das eine vom anderen verursacht wird.
Ein Kurzschluss in einem Elektrogerät hat den Wohnungsbrand verursacht.
Es ist wichtig, den Begriff der Kausalität von dem der Korrelation abzugrenzen, welche sich auf ein gemeinsames Auftreten der Ereignisse oder Phänomene bezieht, jedoch keine Ursache-Wirkung Beziehung impliziert.
Andere Namen
- Ursache und Wirkung
- Kausation
Beschreibung
Hinweis: Der Begriff „Kausalität“ beschreibt ein komplexes Konzept, das in der Philosophie und Wissenschaftstheorie buchstäblich seit Jahrtausenden kontrovers diskutiert wird. Es würde weit über den thematischen Rahmen und die Möglichkeiten dieser Website hinausgehen, das Thema oder die Kontroversen auch nur annähernd vollständig aufzuarbeiten. Das Folgende kann dem Leser daher nicht mehr als eine erste Annäherung an das Thema bieten.
Grundsätzlich gilt, dass wenn Phänomene 𝚨 und 𝐁 gemeinsam (d.h. entweder gleichzeitig oder nacheinander) auftreten, die folgenden Möglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen:
- 𝚨 verursacht 𝐁 (direkter Kausalzusammenhang).
- 𝚨 verursacht andere Ereignisse: z.B. 𝐂, 𝐃, etc, die wiederum 𝐁 zur Folge haben (indirekter Kausalzusammenhang).
- Ein drittes Ereignis 𝐂 verursacht sowohl 𝚨 als auch 𝐁 (externer Kausalzusammenhang).
- 𝐁 verursacht 𝚨 (umgekehrter Kausalzusammenhang).
- 𝚨 und 𝐁 sind überhaupt nicht kausal verbunden, sondern treten nur zufällig gemeinsam auf (Scheinkorrelation).
- 𝚨 und/oder 𝐁 sind Beobachtungsfehler und wenigstens einer der Phänomene tritt überhaupt nicht in der beschriebenen Form auf (z.B. Frequenzillusion, Prävalenzfehler, etc.)
Alleine daraus, dass 𝚨 und 𝐁 miteinander korrelieren, also regelmäßig gemeinsam auftreten, kann man jedenfalls nicht auf einen Kausalzusammenhang schließen.
Merke: Korrelation impliziert nicht Kausalität!
Die Frage, wann tatsächlich eine Kausalbeziehung vorliegt, ist allerdings schwer zu beantworten. Letzten Endes werden in unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen ofte deutlich unterschiedliche – in manchen Fällen sogar widersprüchliche – Definitionen für Kausalität benutzt. Diese Definitionen können mal strenger (z.B. in der Physik) und mal weniger streng (z.B. in den Sozialwissenschaften) sein, aber gewöhnlich enthalten sie zumindest die folgenden Minimalanforderungen:
- Eine hohe Korrelation der Merkmale.
- Ein plausibler Wirkmechanismus.
- Eine nachvollziehbare zeitliche Abfolge der Ereignisse.
Wobei man beachten sollte, dass es für jedes dieser Kriterien auch Problemfälle und Ausnahmen gibt – zum Beispiel beginnen Haushähne mit dem Krähen schon bevor die Sonne aufgeht, was die zeitliche Abfolge von Ursache und Wirkung umkehrt.
Siehe auch
Weitere Informationen
- Kausalität auf Wikipedia