Bullshit

Frei übersetzt: „Scheiße reden”. Ursprünglich eine Art von sozialem Spiel, heute vor allem eine Bezeichnung für verschiedene manipulative rhetorische Techniken, bei denen nicht die Wahrheits­findung, sondern das Ergebnis der Diskussion im Vordergrund steht.

• Humbug
• Konfabulation
• Lug und Trug
• Dummschwätz

Der englische Ausdruck „bullshit ” hat kein direktes Gegenstück im Deutschen, was dazu führt, dass er oft als einfache Profanität missverstanden wird. Dabei hat der Begriff eine lange Geschichte, die man kennen sollte, um das dahinter liegende Konzept zu verstehen:

Ursprünglich war „shitting the bull ” vermutlich eine kolloquiale Bezeichnung für eine Aktivität, die wir heute ebenso salopp als „mit Freunden abhängen“ bezeichnen würden. Dazu gehörte der Austausch von Klatsch und Tratsch, sowie ein soziales Spiel, welches darin bestand, in diesen Klatsch mit aller Ernsthaftigkeit frei erfundene, möglichst unsinnige Geschichten einzustreuen. Wurde eine solche Geschichte als erfunden erkannt, wurde diese dann als „bullshit ” bezeichnet.

Von hier ist es nicht mehr weit zu unserem moderneren Verständnis, im welchem dieser Ausdruck die Verbreitung von unwahren Informationen (Alternative Fakten) oder auch verschiedene andere rhetorische Verwirrungstaktiken bezeichnet.

Vor allem durch Harry Frank­furts Essay „On Bullshit“ (1986) wurde die Bedeutung des Konzeptes für ein besseres Verständnis bestimmter Phänomene in unserer modernen Gesellschaft erkannt. Dieses kann auch auf andere Bereiche als die Kommunikation übertragen werden, so beschreibt etwa der Ausdruck „Bullshit Jobs“ (nach einem Buch von David Graeber) Arbeiten, welche keinerlei gesellschaftlichen Nutzen bringen und selbst von den Ausführenden als „nutzlos“ empfunden werden.

• Brandolinis Gesetz
• Cargo-Kult
• Tauraskatik
• (Rhetorische) Verwirrungstaktiken:
  • Alternative Fakten
  • Gish-Galopp

• On Bullshit; Frankfurt, Harry G., 1988, Cambridge University Press (Internet Archive)