The Normative Structure of Science, in Merton, Robert K. (ed.), The Sociology of Science: Theoretical and Empirical Investigations, Chicago: University of Chicago Press, pp. 267-278, ISBN: 978-0-226-52091-9.
Ein ursprünglich von Robert Merton definiertes Set von Kriterien, welche den Ethos der wissenschaftlichen Methode beschreiben.
Die ursprünglichen vier Kriterien lauten:
In verschiedenen Kontexten wird diese Liste noch um Originalität (originality) erweitert.
Mertons Beschreibung des „Ethos der Wissenschaften“8) geht auf eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf die Wissenschaften zurück, welche das Selbstverständnis von Wissenschaftlern erforscht, sowie deren Erwartungen an andere, welche jene erfüllen sollten, um Anerkennung zu finden.
Oft waren diese Normen bereits in der Form von institutionellen Regeln oder organisatorischen Strukturen etabliert, oder wurden einfach als selbstverständlich angenommen. Mertons Verdienst liegt daher in erster Linie darin, bestehende Normen auszuformulieren und zu vereinheitlichen.
Die Mertonischen Normen können einen guten Ansatz dafür bieten, um wissenschaftliches von nicht-wissenschaftlichem Arbeiten abzugrenzen. Als alleiniges Merkmal reichen sie jedoch nicht, da es zu jeder Regel auch immer Ausnahmen gibt (Akzidensfehler). Darüber hinaus werden sie auch im akademischen Umfeld nicht strikt eingehalten und meist eher als ein anstrebenswertes, aber unerreichbares Ideal angesehen.
In der Realität stoßen diese Ideale oft auf Widersprüche und Konflikte, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Die Norm des Gemeineigentums besagt, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung grundsätzlich Allgemeingut der Menschheit sein sollen. Ergebnisse werden veröffentlicht und allen Interessierten zugänglich gemacht.
Diese Norm wird z.B. verletzt, wenn Forschungsergebnisse geheim gehalten werden – wie das etwa bei von firmeninterner Forschung und Entwicklung häufig der Fall ist – da dies eben nicht dazu beiträgt, das Wissen der Menschheit zu erweitern, sondern nur das einer spezifischen Gruppe.
Aber auch im akademischen Umfeld kommt es vor, dass Forschungsergebnisse zurückgehalten werden, weil andere Forschende als „Konkurrenz“ im Wettbewerb um Forschungsgelder und/oder Posten angesehen werden (Gollum Effekt).
Dies wird meist auch so verstanden, dass die Ergebnisse der Forschung grundsätzlich der Menschheit zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies steht dann im Widerspruch zur Praxis, etwa für wichtige technologische Fortschritte Patente oder andere Formen des Urheberrechtsschutzes zu beantragen, welche die Nutzung einschränken.
Auch die Praxis, wissenschaftliche Artikel in Magazinen zu veröffentlichen, welche nur für gegen horrende Gebüren abonniert werden können, wurde in diesem Zusammenhang schon kritisiert, da diese Magazine nur Faku
Das Prinzip der Allgemeingültigkeit besagt, dass alle wissenschaftlichen Positionen vor ihrer sachlichen Bewertung zunächst als gleichwertig anzusehen sind. Insbesondere darf das Ansehen oder die gesellschaftliche Stellung der Person keinen Einfluss darauf haben, ob ihre Position ernst genommen oder abgelehnt wird. Allein sachliche Gründe und die Diskussion über die Abwägung der Argumente sollten darüber entscheiden.
Dieser Grundsatz wird beispielsweise verletzt, wenn Außenstehende vom der wissenschaftlichen Diskurs ausgeschlossen werden – etwa weil sie sich nicht an die übliche Form oder den Jargon des jeweiligen Fachgebiets halten – oder es werden Argumente von Nichtakademikerinnen und Nichtakademikern von vornherein als nicht diskussionswürdig angesehen werden (siehe hierzu auch Umgekehrtes Autoritätsargument).
Hierunter versteht ma, dass Wissenschaft nicht im Interesse der eigenen Person – in einem weiteren Sinne auch dem der jeweiligen Institution, also z.B. der Universität – durchgeführt wird, sondern in dem, das Wissen der Menschheit zu mehren.
Dies kann zum Beispiel zum Konflikt führen,
Dieser Artikel ist noch in Bearbeitung.
The Normative Structure of Science, in Merton, Robert K. (ed.), The Sociology of Science: Theoretical and Empirical Investigations, Chicago: University of Chicago Press, pp. 267-278, ISBN: 978-0-226-52091-9.