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Vorschnelle Verallgemeinerung

Aufgrund (zu) weniger Beispiele wird eine Regel aufgestellt, die allgemeingültig zu sein vorgibt.

Beispiel:

Mein Ex-Freund hat mich betrogen.
Alle Männer sind Betrüger!

So niederschmetternd schlechte Erfahrungen in Beziehungen sein können – sicherlich sind nicht alle Männer Betrüger. Dasselbe gilt übrigens auch für Frauen.

Andere Namen

  • Übergeneralisierung
  • Hasty generalization
  • Over-extension
  • Faulty induction

Beschreibung

Dieser Fehler tritt auf, wenn Beobachtungen, die bei einem oder einer zu geringe Anzahl Phänomenen gemacht wurden, verallgemeinert werden.

Dies ist insbesondere dann unzulässig, wenn die Verallgemeinerung sich auf eine Gruppe bezieht, welche eher heterogen ist und man daher für quasi beliebige Attribute Beispielfälle finden könnte (Nutpicking).

Im schlimmsten – und wahrscheinlich auch häufigsten – Fall bezieht sich das auf Menschen einer Personengruppe, die so mit Vorurteilen belegt werden können. Sicher findet man in jeder beliebigen Personengruppe Personen, welche gängige Vorurteile zu bestätigen scheinen: zweifellos gibt es radikale Muslime, geldgierige Juden, trinkfreudige Iren oder Deutsche, die Nazis sind, ebenso wie sexistische Männer und irrationale Frauen. In keinem dieser Fälle reichen die Beispiele aber aus, um der jeweiligen Gruppe als Ganzes diese Attribute zuzuschreiben (Anekdotenargument).

Weitere Beispiele

Kindersprache

Es ist ein normaler Vorgang beim Spracherwerb von Kindern, dass diese in einer gewissen Phase (meist im Alter von ca. 2-3 Jahren) grobe Verallgemeinerungen benutzen. Z.B. wird jedes vierbeinige Tier als „Hund“ bezeichnet, oder jedes Fortbewegungsmittel als „Auto“.

Korrupte Politiker

Politiker A ist korrupt.
Daher sind alle Politiker korrupt

Zweifellos gibt es Politiker, die sich als korrupt erwiesen haben – und eine ganze Menge, die sich zu­mindest zweifel­haft ver­halten. Daraus aber zu folgern, dass alle Politiker korrupt seien, ist sicher­lich un­zu­lässig.

Sicher gibt es auch Menschen, die aus idealistischen oder gar al­tru­is­tischen Mo­tiven in die Po­li­tik gehen. Wie groß deren Anteil ist, kann aber gewiss kon­tro­vers dis­ku­tiert werden.

Siehe auch

Lernmaterialien

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