====== Gesetz der kleinen Zahlen ======
Beschreibt als eine [[begriffe:heuristik|Heuristik]] für die [[mathematik:stochastik:begriffe:erwartungswert|Erwartungswerte]] der Verteilung der Ergebnisse von zufälligen, voneinander unabhängigen Ereignissen bei nur //wenigen// Ereignissen.
Demnach tritt bei genau so vielen Zufallsereignissen wie es Ausgangsmöglichkeiten gibt, jeweils etwa ein Drittel der möglichen Ergebnisse //gar nicht,// genau //einmal// oder //mehrfach// ein.
Beispiel:
> Wird ein (fairer, sechsseitiger) Würfel genau 6× geworfen, ist es relativ unwahrscheinlich (nur 5:324 oder ca. 1,5 %), dass jede Augenzahl gleich oft gewürfelt wird. Stattdessen ist zu erwarten, dass zwei der möglichen Augenzahlen genau //einmal//, zwei weitere jeweils //zweimal// und die verbleibenden zwei //überhaupt nicht// erscheinen.
Dies steht im Gegensatz zum sog. „[[mathematik:stochastik:begriffe:gesetz_der_grossen_zahlen:hauptseite|Gesetz der großen Zahlen]]“, nach dem bei //sehr vielen// Würfen alle möglichen Augenzahlen annähernd gleich oft zu erwarten sind.
===== Andere Namen =====
* Zwei-Drittel-Gesetz
* Gesetz des Drittels
===== Beschreibung =====
Bei voneinander unabhängigen Zufallsereignissen können in jeder neuen Runde alle möglichen Werte wieder mit der gleichen Wahrscheinlichkeit erneut auftreten. Daraus ergibt sich zum einen, dass diese bei sehr vielen Wiederholungen zunehmend gleich häufig auftreten ([[mathematik:stochastik:begriffe:gesetz_der_grossen_zahlen:hauptseite|Gesetz der großen Zahlen]]), aber eben auch, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass dies bereits bei sehr wenigen Ereignissen auftritt.
Bei genau so vielen Ereignissen wie es Möglichkeiten gibt (also z.B. genau sechs Würfen eines sechsseitig Würfels) gilt als //Faustregel// ([[begriffe:heuristik|Heuristik]]), dass jeweils rund (!) ein Drittel der möglichen Ergebnisse genau //mehrfach//, //einfach// oder //überhaupt nicht// zu erwarten sind. Dies wird spezifisch auch als „Zwei-Drittel-Gesetz“ bezeichnet.
Aus dem „Gesetz der kleinen Zahlen“ lässt sich aber auch ableiten, dass bei seltenen Ereignissen mit „Clustern“ zu rechnen ist, also dass sich auch vergleichsweise seltene Ereignisse unter bestimmten Umständen gehäuft auftreten können.
===== Weitere Beispiele =====
==== Roulette ====
Bei genau 37 Runden eines (vereinfachten) Roulette-Spiels (mit genau 1/37 Gewinnchance für jede mögliche Zahl) kann man erwarten, dass die verschiedenen möglichen Ergebnisse (Zahlen von 0 bis 36) wie folgt verteilt auftreten:
^ Erscheinen ^ in Prozent ^ Absolut ^
| gar nicht | 36,3 % | 13,4|
| einmal | 37,3 % | 13,8|
| mehrfach | 26,3 % | 9,7|
Auch hier lässt sich mit diesem Wissen nicht vorhersehen, //welche// der Zahlen häufiger fallen werden.
==== Tombola ====
Bei einer Schultombola werden Lose mit einer Gewinnchance von 1:10 verkauft. Um vermeintlich sicher einen Gewinn zu erzielen, kauft A genau 10 Lose.
Tatsächlich liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines der 10 gekauften Lose ein Gewinn ist, „nur“ bei rund ⅔. Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund ⅓ sind sogar zwei oder mehr Gewinne dabei, dafür hat A mit einer Wahrscheinlichkeit von ebenfalls rund ⅓ ausschließlich Nieten gekauft.
===== Siehe auch =====
* [[mathematik:stochastik:begriffe:erwartungswert|Erwartungswert]]
* [[mathematik:stochastik:begriffe:gesetz_der_grossen_zahlen:hauptseite|Gesetz der großen Zahlen]]
* [[begriffe:heuristik|Heuristik]]
===== Weitere Informationen =====
* [[wpde>Gesetz der kleinen Zahlen]] auf //Wikipedia//
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