====== Sherlock-Holmes-Fehler ======
Ein alternativer Name für den hier als [[logik:induktionsfehler:eliminative_induktion|Fehler der eliminativen Induktion]] aufgeführten Schlussfehler.
Dieser Name bezieht sich auf [[wpde>Arthur Conan Doyle]]s Romandetektiv [[wpde>Sherlock Holmes]] der seine Wahrheitsfindungsstrategie wie folgt beschreibt:
> „Wenn man alle unmöglichen Fälle ausgeschlossen hat, dann muss, was auch immer übrig bleibt, egal wie unwahrscheinlich es ist, die Wahrheit sein.“
Tatsächlich beschreibt diese Vorgehensweise eine [[begriffe:abduktion|abduktiven]] Methode, die – außer in sehr spezifischen Situationen – bestenfalls mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zum richtigen Ergebnis führt.
Der zugrunde liegende Fehler hier ist eine Verwechslung einer [[begriffe:abduktion|abduktiven]] Methode (spezifisch die „eliminative Induktion“) mit einer [[begriffe:deduktion|Deduktion]], sowie als Folge davon, dem Ignorieren der Unsicherheiten, welche diese Methode mit sich bringt.
Sherlock-Homes’ [[begriffe:deduktion|deduktive]] Methode, kann wie folgt beschrieben werden:
> Entweder ''A'', oder ''B'', //u.s.w.// … oder ''N''.
> ''A'' ist //falsch//.
> ''B'' ist //falsch//.
> … //u.s.w.//
> Daraus folgt: ''N'' ist //wahr//.
Eine solche Methode kann tatsächlich unter bestimmten Umständen eine gültige Vorgehensweise sein, dies gilt insbesondere innerhalb von formalen Systemen wie z.B. der Mathematik. Sie stößt allerdings an ihre Grenzen in komplexeren Situationen (wie etwa der [[wpde>Kriminalistik]]), wo die Zahl der möglichen Erklärungen praktisch nicht begrenzt ist, und diese auch niemals mit //völliger// Sicherheit ausgeschlossen werden können.
Tatsächlich benutzt //Sherlock Holmes// in den genannten Romanen dann auch fast ausschließlich [[begriffe:abduktion|abduktive]] Schlussfolgerungen, welche den formellen Anforderungen an eine solche rigide Form eines logischen Schlusses nicht gerecht werden.
Als fiktive Romanfigur hat Sherlock Holmes jedoch den Vorteil, dass der Autor dafür sorgen kann, dass sich die so gewonnenen Erkenntnisse stets als wahr herausstellen.
Für weitere Informationen, siehe: [[logik:induktionsfehler:eliminative_induktion|Fehler der eliminativen Induktion]].
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