====== Kausalität ======
Beschreibt eine //Ursache-Wirkung//-Beziehung zwischen zwei Ereignissen oder Phänomenen, d.h. dass das eine vom anderen //verursacht// wird.
> Ein Kurzschluss in einem Elektrogerät hat den Wohnungsbrand verursacht.
Es ist wichtig, den Begriff der //Kausalität// von dem der //Korrelation// abzugrenzen, welche sich auf ein gemeinsames Auftreten der Ereignisse oder Phänomene bezieht, jedoch keine Ursache-Wirkung Beziehung impliziert.
===== Andere Namen =====
* Ursache und Wirkung
* Kausation
===== Beschreibung =====
Grundsätzlich gilt, dass wenn Phänomene 𝚨 und 𝐁 gemeinsam (d.h. entweder gleichzeitig oder nacheinander) auftreten, die folgenden Möglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen:
- 𝚨 verursacht 𝐁 (//direkter// Kausalzusammenhang). \\
- 𝚨 verursacht andere Ereignisse: z.B. 𝐂, 𝐃, etc, die wiederum 𝐁 zur Folge haben (//indirekter// Kausalzusammenhang). \\
- Ein drittes Ereignis 𝐂 verursacht sowohl 𝚨 als auch 𝐁 (//externer// Kausalzusammenhang). \\
- 𝐁 verursacht 𝚨 (//umgekehrter// Kausalzusammenhang). \\
- 𝚨 und 𝐁 sind überhaupt //nicht kausal// verbunden, sondern treten nur //zufällig// gemeinsam auf ([[mathematik:statistik:interpretationsfehler:scheinkorrelation|Scheinkorrelation]]). \\
- 𝚨 und/oder 𝐁 sind //Beobachtungsfehler// und wenigstens einer der Phänomene tritt überhaupt nicht in der beschriebenen Form auf (z.B. [[psychologie:kognitive_verzerrungen:frequenzillusion|Frequenzillusion]], [[mathematik:statistik:analysefehler:praevalenzfehler:hauptseite|Prävalenzfehler]], etc.)
//Alleine// daraus, dass 𝚨 und 𝐁 miteinander korrelieren, also regelmäßig gemeinsam auftreten, kann man jedenfalls //nicht// auf einen Kausalzusammenhang schließen.
Die Frage, wann tatsächlich eine Kausalbeziehung vorliegt, ist allerdings schwer zu beantworten. Letzten Endes werden in unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen ofte deutlich unterschiedliche – in manchen Fällen sogar widersprüchliche – Definitionen für Kausalität benutzt. Diese Definitionen können mal strenger (z.B. in der [[wpde>Physik]]) und mal weniger streng (z.B. in den [[wpde>Sozialwissenschaften|Sozialwissenschaften]]) sein, aber gewöhnlich enthalten sie zumindest die folgenden Minimalanforderungen:
- Eine **hohe Korrelation** der Merkmale. \\
- Ein **plausibler Wirkmechanismus**. \\
- Eine nachvollziehbare **zeitliche Abfolge** der Ereignisse.
Wobei man beachten sollte, dass es für jedes dieser Kriterien auch Problemfälle und Ausnahmen gibt.
==== Strikte Kausalitätsrichtung ====
In einem strikten Sinne wird oft nur die hier unter Punkt 1 genannte Kausalitätsrichtung („𝚨 verursacht 𝐁 “) als „echte“ Kausalbeziehung verstanden. Dies macht Sinn, wenn man bedenkt, dass andernfalls auch Aussagen wie die folgende eine gültige Kausalbeziehung beschreiben würden:
> Das Ei fiel vom Tisch, weil es zerbrach.
Offensichtlich sind solche Aussagen nicht gültig. Ob eine solche Einschränkung aber in andern Zusammenhängen sinnvoll ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
===== Siehe auch =====
* [[kausalitaet:hauptseite|Kausalitätsirrtümer]]
* [[psychologie:kognitive_verzerrungen:kausalillusion|Kausalillusion]]
* [[mathematik:stochastik:begriffe:gesetz_der_grossen_zahlen:regression_zur_mitte|Regression zur Mitte]]
* [[mathematik:statistik:interpretationsfehler:scheinkorrelation|Scheinkorrelation]]
===== Weitere Informationen =====
* [[wpde>Kausalität]] auf //Wikipedia//
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